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Freitag, November 28, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 39

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Der große Gatsby

Francis Scott Fitzgerald, 1896 in St. Paul geboren und 1940 an einem Herzinfarkt verstorben, wurde von Hemingway als „der größte unter uns“ bezeichnet und hat sich mit „Der große Gatsby“ im jungen Alter von neunundzwanzig Jahren ein Denkmal gesetzt. Sein Protagonist Jay Gatsby ist der Reiche, der mit dem opulenten Haus und der, der rauschende Feste feiert. Jay Gatsby ist aber auch der, der einen Menschen verloren hat, der alles daran setzt die Zeit zurück zu drehen und der, dem dies gelingen könnte.

Einige der besten Zeilen:
- Denn die intimen Bekenntnisse junger Männer oder doch die Worte, die sie kleiden stammen in der Regel aus zweiter Hand und sind von offenkundigen Auslassungen entstellt.
- ..wo ein Abend bis zu seinem Ende von einer Phase zur nächsten gejagt wurde, in unablässig enttäuschter Erwartung oder blanker Angst vor dem Augenblick.
- Meine Zweifel wichen jetzt der Faszination; es war, als blätterte ich eilig ein Dutzend Zeitschriften durch.
- Gestalten lehnten sich in den Taxis aneinander, Stimmen sangen, Gelächter über einen ungehörigen Witz erscholl, und glühende Zigaretten zeichneten unverständliche Gesten in die Luft.
- Von tausend Gemeinplätzen in meinem Kopf wollte mir kein einziger über die Lippen kommen.
- Es ist immer wieder traurig, Dinge, an die man sich selbst nur mit Mühe gewöhnen konnte, mit den Augen eines anderen zu betrachten.
- ..und die Gefühle stahlen sich eins nach dem anderen in ihr Gesicht wie Gegenstände in ein sich langsam entwickelndes Foto.

„Der große Gatsby“ ist ein Buch über Nähe, Zuneigung, flüchtigen Bekanntschaften und Freundschaft. Der Roman ist ein absolutes Muss oder, um Adam Davies beizupflichten „er geht mitten ins Herz“.

249 Seiten; Diogenes Verlag; 9,90 Euro.

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Donnerstag, November 27, 2008

Glühen


Eine Nacht ist eine Nacht,
mehr nicht,
mehr nicht?
mit deinen Augen fing es an,
in Ihnen suchte ich,
fand ich.

Eine Nacht ist eine Nacht,
mehr nicht,
mehr nicht?
die Umwelt verkam zu einer gedämpften Suppe,
reduziert auf das Wesentliche,
alles in Butter.

Eine Nacht ist eine Nacht,
mehr nicht,
mehr nicht?
ich strahle zum ersten Mal,
atme das Gefühl des Lebens,
endlich leben.

Eine Nacht ist eine Nacht,
mehr nicht,
mehr nicht?
mein Herz will aus der Brust springen,
in deinen Händen einschlafen,
schutzlos,
hilflos,
wunderbar.

Mittwoch, November 26, 2008

Triebjagd 89

Dienstag, November 25, 2008

Die besten Lieder aller Zeiten - Teil 1 (Garantiert Geissenfrei!)

Montag, November 24, 2008

Ein Bildband über die Münchner Nächte seit 1949

Freitag, November 21, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 38

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Ich tat es für die Wissenschaft

Der englische Autor Grant Stoddard hat einen Debütroman verfasst, der sein muss. Als Einundzwanzigjährigen verschlägt es den autobiographischen Protagonisten der Liebe wegen nach New York. Hier findet sich der schüchterne Brite, diversen Wirrungen des Lebens ausgesetzt, schließlich als Sexkolumnist einer Internetplatform wieder, in dessen Recherchetätigkeit er gezwungen ist, zum Probanden jeder erdenklichen Methode zur Steigerung sexuellen Vergnügens aufzusteigen.

Einige der besten Zeilen:
- Meine Heimatstadt war die perfekte Petrischale für Vandalismus und sinnlose Gewalt.
- Und wie das bei vielen Männern der Fall ist, steht und fällt das Ego mit der Dicke der Brieftasche und dementsprechend hatte ich gerade ein historisches Tief zu verzeichnen.
- Anna und ich hätten unterschiedlicher nicht sein können. Sie hatte schriftstellerische Ambitionen, nähte ihre Kleider selbst und stellte ihren Schmuck auch selbst her. Sie war Kettenraucherin - Marlboro Light - und so cool, ruhig, leidenschaftslos und kopfgesteuert, wie ich nervös, neurotisch und bauchgesteuert war.
- Im Laufe der Zeit hatte ich mir irgendwie eingeredet, dass ich den Medienrummel tatsächlich verdiente. Ich war zu einer Bedrohung aller Frauen geworden.
- Klar wollte ich Sex, aber ich wollte auch kuscheln, in inniger Umarmung einschlafen, Filmabende, dekadente Sonntags-Brunchs, Kosenamen und das ganze Drumherum. Ich bekam den Orgienauftrag am Tag meiner ersten Verabredung und erwähnte es ganz nebenbei beim Kaffeetrinken.
- In Amerika blieb einem ohne vernünftige Krankenversicherung nur die Option, in einen Erste-Hilfe-Koffer und einen Sturzhelm zu investieren.
- Auch Sophie war dabei "ihre Eier auf den Markt zu schmeissen."

"Ich tat es für die Wissenschaft" ist zum Schreien komisch, vermag weh zu tun und wirft den Leser bisweilen in Gedanken auf persönliche Eigenarten zurück. Wer Lethems Humor mag, wird diesem Buch verfallen.

320 Seiten; ro ro ro Verlag; 8,95 Euro

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Mittwoch, November 19, 2008

Triebjagd 88

Freitag, November 14, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 37

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.

Heute: Treffen sich zwei
Iris Hanika, 1962 in Würzburg geboren hat es mit ihrem ersten allein verfassten Roman auf die Shortlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises geschafft. In ihrem Werk erzählt sie, wie es der Titel nicht anders vermuten läßt, von der Begegnung zweier Menschen, Mann und Frau, einem Systemtechniker und einer Studienabbrecherin. Ihre Liebe beginnt mit einem Blick, doch dann scheint sie nicht kraftvoll genug den Prägungen, Wünschen und Eigenheiten der beiden Protagonisten standzuhalten, oder doch?

Einige der besten Zeilen:
- Dann verstummte er, dafür krochen seine Augen von unten her über ihr Gesicht und in ihre Augen hinein und so weiter, und seine Lippen krochen gleich hinterher.
- Wo das Schicksal aber zuschlägt, da wächst kein Gras mehr.
- ..sein Gesicht ganz offen, ohne Befestigungsanlagen, hilflos dem Einmarsch der Begierde ausgesetzt.
- Sie legte sich gerade auf den Rücken, zog sich das Laken übers Gesicht und versuchte ganz ruhig zu liegen, aber das Herzgewehr hörte nicht auf zu schiessen.
- S.81
- Das Wunder musste sich fett und voll mit ihnen saugen können, mit ihrer Neugier, ihrer Lust, ihrem Leben.
- Vier Dinge kommen nicht zurück, Indianersprichwort: der abgeschossene Pfeil, das ausgesprochene Wort, die verpasste Gelegenheit, das vierte hatte sie vergessen.
- Er fror nicht von außen, sondern von innen, weil langsam das Leben aus ihm entwich. obei der Mut ihm sank.
- Sie war definitiv nicht mehr online, sondern befand sich ganz eindeutig in der dreidimensionalen Welt jenseits ihres Flachbildschirms, und die griff nun brutal und von allen Seiten zugleich an.
- ..am Freitagabend einen draufmachen, am Samstag die Wohnung putzen und am Sonntag mit der Clique zum Brunch gehen. Wahrscheinlich fuhr er auch zu Ikea um Glühbirnen zu kaufen, und fand den Kantinenfraß dort lecker, bloß weil er mit schwedischer Semantik camoufliert war.
- Dort blieb er sitzen, bis er zerbröselte.

„Treffen sich zwei“ ist die kritische Betrachtung über das „sich selbst im Wege stehen“ bei seinem Liebesglück und trotzdem versöhnlich. Es ist ein Buch der Tiefe und seiner Auswirkungen in der Welt des Greifbaren oder eventuell nur eine Liebesgeschichte von zu erwachsenen.
Iris Hanika ist eine Meisterin der Sprache und kombiniert nicht nur zahlreiche Stile, sondern lässt ihre Geschichte trotz der großen Menge von zauberhaften Sätzen keinen Hauch vom Weg abkommen.

238 Seiten; Droschl Verlag; 19 Euro

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Montag, November 10, 2008

In der Zeit zwischen dem älter werden, werden wir wirklich älter!

Freitag, November 07, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 36

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Der Vogel, der spazieren ging

Der 1948 geborene Drehbuchautor, Schriftsteller und literarische Übersetzer Martin Kluger, der in Berlin und Montevideo lebt, hat mit seinem vierten Roman eine skuril, wie liebenswerte Vergangenheitsbewältigungsgeschichte ersponnen. Sein Protagonist Samuel erinnert sich an die Vorgänge Anfang der siebziger Jahre, als seine Tochter Ashley zu ihm zog, sein Vater und andere illustre Gestalten aus seiner Vergangenheit auf der Bildfläche erschienen und auch eine besondere Frau sein Herz erwärmte. Zeilen gefüllt von Liebe, Lakonie, Trauer, Komik und Hoffnung.

Einige der besten Zeilen:
- Die Jugend wollte, dass man ihr befahl, damit sie die Möglichkeit hatte, nicht zu gehorchen.
- Liebe war sowieso aus der Mode gekommen. Man bumste. Man wechselte bumsend den Partner.
- Nur die Verlassenen und Zukurzgekommenen saßen in den Kinos und vor den Fernsehgeräten und ließen die Bilder der Wochenschau vor ihren traurigen Herzen Besitz ergreifen, froh, dass es Menschen gab, die noch mehr litten als sie.
- Der Mensch blieb unbegreiflich, seine Widersprüche ungelöst. Darin lag ja gerade der Charme dieses armseligen, auf den Krücken der Technik umherwandelnden Raubtiers, in seinen alten, stinkenden Geheimnissen.
- Sie war mein Mensch.
- Mir fiel dazu nichts ein. Ich war leergedacht.
- Er goß sich einen Whiskey ein, aber Rachel nahm ihm das Glas mit den Worten „Du wirst geliebt und verehrt, du brauchst das nicht“ aus der Hand.

„Der Vogel, der spazieren ging“ ist ein famoser deutsch-jüdisch-französisch-uruguayisch-amerikanischer Familienreigen in großem sprachlichem Gewand. Wer Paul Auster oder Jonathan Safran Foer mag, wird diesen Kluger lieben.

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Donnerstag, November 06, 2008

Ausrufezeichen.


Wie hoch ist der Himmel!
Wie gesalbt ist das Licht!
wie gut und wundervoll ist alles und kein vernichtendes Gefühl!
Hier sitzen!
Hier atmen!
Hier schwelgen, denn Verliebtheit beginnt immer mit dem ersten Blick in Augen!
Genau hier!
Genau jetzt!
Genau auf dieser Welt und nirgendwo sonst!
Ich bitte dich mein Leben, stoss die Zeit nicht wieder an!

Montag, November 03, 2008

Das Image ist das Eine und der Mensch das Andere, aber es ist so schwer im Leben ein Image zu erfüllen!

- Elvis Presley