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Freitag, September 26, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 33

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Das sterbende Tier

Phillip Roth, der 1933 in Newark geborene amerikanische Autor und seit Jahren heißeste Anwärter auf den Literarturnnobelpreis, hat im Jahre 2001 einen kurzen Roman über den Sinn und die Leidenschaft verfasst. Das Sujet bildet wieder einmal des Autors Lieblingsthema, der alte Professor und die junge Studentin. Es ist aber kein Zuckerman-Roman. Das Buch handelt von einer flüchtigen Liason, die bald ihr Ende findet, um dann erneut das Leben des Protagonisten zu streifen und dessen seelischen Missstände vor Augen zu führen.

Einige der besten Zeilen:
- Es geht um Oberfläche, es geht um Neugier und dann - bum! - kommt die Tiefe.
- Sie denkt: Ich sage ihm, wer ich bin. Er interessiert sich dafür, wer ich bin. Das stimmt, aber ich bin neugierig, wer sie ist, weil ich mit ihr vögeln will.
- Welcher Mann kann behaupten, dass ihm Sex mit Kondom so viel Spass macht, wie ohne? Was bringt ihm das eigentlich? Das ist der Grund, warum die der Verdauung dienenden Körperöffnungen in sexueller Hinsicht so populär geworden sind.
- In seinen Augen ist Angst, in seinem Herzen ist Wut, in seiner Stimme ist Müdigkeit; selbst seine elegante Kleidung sitzt nicht mehr so gut.
- Wer sind denn diese Leute, wenn man sie wirklich kennen lernt? Es sind die alten Leute mit anderen Masken.
- Nein, nichts rückt irgendetwas in die richtige Perspektive.
- Was ist Lächerlichkeit? Freiwillig seine Freiheit aufgeben.

Marcel Reich- Ranickis Lieblingsschriftsteller ist mit „Das sterbende Tier“ die Beschreibung eines gewaltigen menschlichen Moments gelungen. Roth wirft eine der Grundfragen der Erotik auf und zerstört sie auf seine Weise. Ein trauriges, nachdenkliches und großes Buch.

Übersetzung von Dirk van Gunsteren
Isabel Coixet hat das Buch unter dem Titel "Elegy" mit Penelope Cruz dieses Jahr verfilmt.

159 Seiten; Rowohlt Taschenbuch Verlag; 7,95 Euro

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Mittwoch, September 24, 2008

Triebjagd 70

Freitag, September 19, 2008

Mein Radiosender

Ich habe mir heute ein wenig Mühe gemacht und
sechs Stunden herzliche Lieder zusammengetragen
Fürs arbeiten, leben und lieben.
Keine Angst, keine Anmeldung und kostet nichts.
Anhören.

Und hier nochmal Musik von den Kieler Sprotten.Hier klicken.

Donnerstag, September 18, 2008

Christian Ulmen intim mit Nilz

Freitag, September 12, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 32

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche gelesen habe.
Heute: Kollateralschaden

Die 1968 in Wien geborene Physikstudentin Olga Flor hat einen Roman über menschliche Abgrüde verfasst. Sie wählt einen Supermarkt als Mittelpunkt, von dem aus in die einzelnen Charaktere geschlüpft wird. Doris, die Kalorienzählerin, Mo, der Parcours-fan, Emil, der Journalist, Anton, der Ladenazubi und einige andere. In ihren Gedanken über das Einkaufen, über die "Anderen" in einem Supermarkt und durch persönliche Erinnerungen seziert die Autorin das deutsch-österreichische Seelenleben und läßt es explodieren.

Einige der besten Zeilen:
- ...dass ausgerechnet das Katzenfutter immer so appetitlich angerichtet istauf der Packung, dabei ist das Hundefutter besser.
- S.30
- Wenigstens an der Kasse sind hoffentlich noch alle gleich!
- Tatsächlich lag Sieglinde noch ungeöffnet auf dem Tisch und wurde rund um die Eingriffsstelle mit Wärmedecken und grünen Tüchern abgedeckt, die ihr das Aussehen einer fettsteißigen Gottheit verliehen.
- Zu Hause bei Kinderschänders. Umschalten?
- In uns ist von Anfang an der Wurm drin, ein therapieresistenter Sterblichkeitsvirus, und dann, wenn der zum Tragen kommt und spruchreif wird, das war Horst klar geworden, dann konnte man gar nichts mehr steuern, da half die beste Zusatzversicherung nicht mehr, dann wurde man auf die lange Sterbebank geschoben und gute Nacht.
- S.203
- Es muss immer jemanden geben, der die Endabnahme des Vollzugs durchführt, den Vollzug als vollendet abnehmen muss.

Kollateralschaden ist sprachlich eigenwillig, worin die Kraft der Sprache liegt und führt bisweilen zum Kopfschütteln über die Protagonisten, wie über sich selbst.
Es ist ein Buch, das geschreiben werden musste, auch wenn es ein wenig weh tut.
Nicht umsonst auf der Longlist des deutschen Buchpreises 2008.

S. 207; Zsolnay Verlag; 17,90 Euro

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Donnerstag, September 11, 2008

In Gedenken

Montag, September 08, 2008

Dann kam sie zum ersten Mal in seine Wohnzimmer und was musste sie dort sehen?


Ein "Herr der Ringe"-Schachspiel!

Freitag, September 05, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 32

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Taxi

Karen Duve, 1961 in Hamburg geboren, unter anderem mit dem Friedrich-Hebbel-Preis ausgezeichnet, behandelt in ihrem neuen Roman, der zudem auf der Longlist des deutschen Buchpreises steht, ein altbekanntes Thema. Das Taxi. Seiten erzählen von einer Taxifahrerin, ihren Erlebnissen, ihren Liebschaften und der Suche nach sich selbst.

Einige der besten Zeilen:
- Erst rücken einem die Leute auf die Pelle, und dann überschwemmen sie einen mit ihren Erwartungen.
- Alle dachten, das Leben wäre ein Film und sie die Hauptdarstellerin darin.
- Er küsste meine Stirn, meinen Mund, meinen Hals, meinen Busen, seine Lippen tupften über meinen, sein Körper schob sich wie ein Sargdeckel über mich.
- Fünfzig Jahre braucht man doch allein schon, um herauszufinden, was man eigentlich will.
- In ein paar Jahren würde ich tot sein. Und falls ich mir vorher die Zeit nahm, über mein Leben nachzudenken, würde ich wahrscheinlich wütend werden.
- Mit verbiesterten Gesichtern saßen sie in ihren angezahlten Golfs und Kadetts und BMWs und hatten es eilig, vor den Fernseher zu kommen.
- Und dann stand ich vor der Ampel und dachte an gar nichts, nahm nichts mehr wahr außer dem blinden Pudel, der neben der Ampel saß und mit milchigen Augen durch mich hindurch sah.

Taxi ist witzig, abgründig, teils autobiographisch, gedankenvoll, doch auch oberflächlich, eine Metapher über das Leben oder einfach eine Geschichte für jedermann, der bereits in einem Taxi zu gast war.

313 Seiten; Eichborn Verlag; 19,95 Euro.

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Mittwoch, September 03, 2008

Triebjagd 67