Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 33
Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Das sterbende Tier
Phillip Roth, der 1933 in Newark geborene amerikanische Autor und seit Jahren heißeste Anwärter auf den Literarturnnobelpreis, hat im Jahre 2001 einen kurzen Roman über den Sinn und die Leidenschaft verfasst. Das Sujet bildet wieder einmal des Autors Lieblingsthema, der alte Professor und die junge Studentin. Es ist aber kein Zuckerman-Roman. Das Buch handelt von einer flüchtigen Liason, die bald ihr Ende findet, um dann erneut das Leben des Protagonisten zu streifen und dessen seelischen Missstände vor Augen zu führen.
Einige der besten Zeilen:
- Es geht um Oberfläche, es geht um Neugier und dann - bum! - kommt die Tiefe.
- Sie denkt: Ich sage ihm, wer ich bin. Er interessiert sich dafür, wer ich bin. Das stimmt, aber ich bin neugierig, wer sie ist, weil ich mit ihr vögeln will.
- Welcher Mann kann behaupten, dass ihm Sex mit Kondom so viel Spass macht, wie ohne? Was bringt ihm das eigentlich? Das ist der Grund, warum die der Verdauung dienenden Körperöffnungen in sexueller Hinsicht so populär geworden sind.
- In seinen Augen ist Angst, in seinem Herzen ist Wut, in seiner Stimme ist Müdigkeit; selbst seine elegante Kleidung sitzt nicht mehr so gut.
- Wer sind denn diese Leute, wenn man sie wirklich kennen lernt? Es sind die alten Leute mit anderen Masken.
- Nein, nichts rückt irgendetwas in die richtige Perspektive.
- Was ist Lächerlichkeit? Freiwillig seine Freiheit aufgeben.
Marcel Reich- Ranickis Lieblingsschriftsteller ist mit „Das sterbende Tier“ die Beschreibung eines gewaltigen menschlichen Moments gelungen. Roth wirft eine der Grundfragen der Erotik auf und zerstört sie auf seine Weise. Ein trauriges, nachdenkliches und großes Buch.
Übersetzung von Dirk van Gunsteren
Isabel Coixet hat das Buch unter dem Titel "Elegy" mit Penelope Cruz dieses Jahr verfilmt.
159 Seiten; Rowohlt Taschenbuch Verlag; 7,95 Euro
Heute: Das sterbende Tier
Phillip Roth, der 1933 in Newark geborene amerikanische Autor und seit Jahren heißeste Anwärter auf den Literarturnnobelpreis, hat im Jahre 2001 einen kurzen Roman über den Sinn und die Leidenschaft verfasst. Das Sujet bildet wieder einmal des Autors Lieblingsthema, der alte Professor und die junge Studentin. Es ist aber kein Zuckerman-Roman. Das Buch handelt von einer flüchtigen Liason, die bald ihr Ende findet, um dann erneut das Leben des Protagonisten zu streifen und dessen seelischen Missstände vor Augen zu führen.
Einige der besten Zeilen:
- Es geht um Oberfläche, es geht um Neugier und dann - bum! - kommt die Tiefe.
- Sie denkt: Ich sage ihm, wer ich bin. Er interessiert sich dafür, wer ich bin. Das stimmt, aber ich bin neugierig, wer sie ist, weil ich mit ihr vögeln will.
- Welcher Mann kann behaupten, dass ihm Sex mit Kondom so viel Spass macht, wie ohne? Was bringt ihm das eigentlich? Das ist der Grund, warum die der Verdauung dienenden Körperöffnungen in sexueller Hinsicht so populär geworden sind.
- In seinen Augen ist Angst, in seinem Herzen ist Wut, in seiner Stimme ist Müdigkeit; selbst seine elegante Kleidung sitzt nicht mehr so gut.
- Wer sind denn diese Leute, wenn man sie wirklich kennen lernt? Es sind die alten Leute mit anderen Masken.
- Nein, nichts rückt irgendetwas in die richtige Perspektive.
- Was ist Lächerlichkeit? Freiwillig seine Freiheit aufgeben.
Marcel Reich- Ranickis Lieblingsschriftsteller ist mit „Das sterbende Tier“ die Beschreibung eines gewaltigen menschlichen Moments gelungen. Roth wirft eine der Grundfragen der Erotik auf und zerstört sie auf seine Weise. Ein trauriges, nachdenkliches und großes Buch.
Übersetzung von Dirk van Gunsteren
Isabel Coixet hat das Buch unter dem Titel "Elegy" mit Penelope Cruz dieses Jahr verfilmt.
159 Seiten; Rowohlt Taschenbuch Verlag; 7,95 Euro
Labels: das sterbende tier, elegy, Phillip Roth, rezension