Jede Woche stelle ich Euch Bücher, welche ich in der jeweiligen Woche gelesen habe, vor.
Heute: Nachsaison
Der 1967 in Barbezieux geborene Autor Phillipe Besson hat die Geschichte zu einem Bild geschrieben. Nein, nicht irgendein Gemälde! Es ist eines der wohl bekanntesten Bilder der Welt, "Nighthawks" von Edward Hopper.
Die Beziehungen, wie Gedanken von zwei Männern, einer Frau am Tresen und dahinter in gebückter Haltung eines Barkeepers, rufen einen Reigen der Enttäuschung, Melancholie, Trauer, wie des Vergebens hervor. Wunderbare zwischenmenschliche Berührungen und deren Einfluß auf die Charaktere.
Einige der besten Zeilen:
- Sie glaubt, Oberflächlichkeit sei das sicherste Mittel für sie, nicht in Ohnmacht zu fallen.
- Sie empfindet kein Triumpfgefühl, es ist ihr einfach gelungen in den Aufzug zu springen, ehe sich die Tür schloss.
- Sie haben das weiße Glühen von Phantomen an sich.
- Es gibt Erinnerungen, die einem die Freude vergällen.
- Strände sind im Übrigen die einzigen Orte, die uns nie entäuschen,und die die Erinnerung nicht beschmutzt.
- Trotz der Schlaglöcher geht man immer auf demselben Weg weiter.
- Schauspieler haben die Tendenz, manchmal des Guten zu viel zu tun.
- S.150
Dem bekannten Kurzromanschreiber Besson ist mit "Nachsaison" ein atmospherisches Werk gelungen, welches den Leser das Hopper Bild fortwährend mit der Geschichte verbinden lässt.
Übersetzt aus dem Französichen von Caroline Vollmann
157 Seiten / dtv premium verlag / 12 Euro
Labels: Nachsaison, Phillipe Besson, rezension