Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 7
Jede Woche stelle ich Euch Bücher, welche ich in der jeweiligen Woche gelesen habe, vor.
Ab heute in den Buchläden: Don Juan de la Mancha
Robert Menasse, 1954 in Wien geboren, beschreibt in seinem sechsten Roman eine augenzwinkernde Geschichte über Liebe; Sex und Wollust. Als Chefredakteur einer Zeitung für das Ressorts "Leben" schickt er seinen Protagonisten Nathan durch einen Irrweg an Intimität, welche in Ausführungen gegenüber seines Psychiaters, Erlebnissen mit den Eltern oder in der Schul, wie Universitätszeit, die jeweiligen Prägungen zu erklären versucht. Hierbei lernt der Leser nicht nur Frau Hader, sondern auch Anne, wie Malina, oder Hannah und Christa, sowie einige weitere Frauenbekanntschaften mehr kennen. Ein Buch voller Kuriositäten, die dem eigenen Leben meißt nicht so fremd scheinen.
Einige der besten Zeilen:
-Seite 1
-Bärte sind Affenmasken auf Kindergesichtern.
-So kam es zu meiner legendären Dienstreise nach Paris, die mein Leben- nein, nicht änderte. Sondern die so verlief, dass jeder andere gesagt hätte: Sie hat mein Leben geändert
-Reden fügt genauso viel Schmerz zu wie Nichtreden.
-Ich hatte mein Leben gerettet, das "Leben" aber nicht.
-Eines Nachmittags sagte sie, dass sie mehr Sex wolle. Ich fuhr sofort einkaufen.
-Durch meine Willfährigkeit , alles richtig zu machen, wurden auch die Sonnatge zu Arbeitstagen.
-Wer begehrt kann nie befriedigt werden.....Die Befriedigung wäre der Tod der Begierde. Nichts und niemand will sterben. Auch die Begierde nicht. Sie wehrt sich. Was sich im Bett abspielt, ist der Todeskampf der Begierde, ihr Aufbäumen, die Euphorie, dann aber nicht ihr Ende, sondern der Sieg der psychischen Intensivmedizin...Was wir für Befriedigung halten, ist nur körperliche Erschöpfung.
-Du hast, wenn man von deiner Geburt weg zurückdenkt, eine Ewigkeit nicht gelebt und wirst nach deinem Leben ewig tot sein- kein Grund, diese kurze begrenzte Zeit zwischen Ewigkeit und Ewigkeit zu dramatisieren.
-Ich sehe einen Mann und eine Frau, die angestrengt glücklich ihr Unglück säen.
-Letzte Seite
Der österreichische Germanist hat einen Roman geschrieben, welcher, den virtuos, psychologischen Versuch unternimmt der allzu menschlichen Leidenschaft auf den Grund zu gehen. Komisch, bisweilen nachdenklich und selbstverständlich hinreissend unmöglich.
275 Seiten / Suhrkamp Verlag / 18,80 Euro
Ab heute in den Buchläden: Don Juan de la Mancha
Robert Menasse, 1954 in Wien geboren, beschreibt in seinem sechsten Roman eine augenzwinkernde Geschichte über Liebe; Sex und Wollust. Als Chefredakteur einer Zeitung für das Ressorts "Leben" schickt er seinen Protagonisten Nathan durch einen Irrweg an Intimität, welche in Ausführungen gegenüber seines Psychiaters, Erlebnissen mit den Eltern oder in der Schul, wie Universitätszeit, die jeweiligen Prägungen zu erklären versucht. Hierbei lernt der Leser nicht nur Frau Hader, sondern auch Anne, wie Malina, oder Hannah und Christa, sowie einige weitere Frauenbekanntschaften mehr kennen. Ein Buch voller Kuriositäten, die dem eigenen Leben meißt nicht so fremd scheinen.
Einige der besten Zeilen:
-Seite 1
-Bärte sind Affenmasken auf Kindergesichtern.
-So kam es zu meiner legendären Dienstreise nach Paris, die mein Leben- nein, nicht änderte. Sondern die so verlief, dass jeder andere gesagt hätte: Sie hat mein Leben geändert
-Reden fügt genauso viel Schmerz zu wie Nichtreden.
-Ich hatte mein Leben gerettet, das "Leben" aber nicht.
-Eines Nachmittags sagte sie, dass sie mehr Sex wolle. Ich fuhr sofort einkaufen.
-Durch meine Willfährigkeit , alles richtig zu machen, wurden auch die Sonnatge zu Arbeitstagen.
-Wer begehrt kann nie befriedigt werden.....Die Befriedigung wäre der Tod der Begierde. Nichts und niemand will sterben. Auch die Begierde nicht. Sie wehrt sich. Was sich im Bett abspielt, ist der Todeskampf der Begierde, ihr Aufbäumen, die Euphorie, dann aber nicht ihr Ende, sondern der Sieg der psychischen Intensivmedizin...Was wir für Befriedigung halten, ist nur körperliche Erschöpfung.
-Du hast, wenn man von deiner Geburt weg zurückdenkt, eine Ewigkeit nicht gelebt und wirst nach deinem Leben ewig tot sein- kein Grund, diese kurze begrenzte Zeit zwischen Ewigkeit und Ewigkeit zu dramatisieren.
-Ich sehe einen Mann und eine Frau, die angestrengt glücklich ihr Unglück säen.
-Letzte Seite
Der österreichische Germanist hat einen Roman geschrieben, welcher, den virtuos, psychologischen Versuch unternimmt der allzu menschlichen Leidenschaft auf den Grund zu gehen. Komisch, bisweilen nachdenklich und selbstverständlich hinreissend unmöglich.
275 Seiten / Suhrkamp Verlag / 18,80 Euro
Labels: don juan de la mancha, robert menasse
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