Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 5
Jede Woche stelle ich Euch Bücher, welche ich in der jeweiligen Woche gelesen habe, vor. Seit gestern neu in den Bücherregalen:
Die letzte Liebe des Monsieur Armand
In ihrem zweiten Buch, erzählt ,die 1949 in Paris geborene, frühere Schauspielerin und Autorin Francoise Dorner eine langsame Geschichte des Alters und des Todes.
Armand Leclair, designierter Philosophieprofessor und Witwer begegnet in einem Bus der zwanzigjährigen Frau Pauline.
Ohne zu wissen auf welche Art oder welchem Umsand dieser Bezug entspringt, wird er von ihr angezogen.
Anhand dieser Begegnungen entsteht der Impuls, auf sein Leben, welches in seinem Kopf starr zu stehen scheint, zurückzublicken. Ähnlich wie in Phillip Roth´s Roman ""Jedermann" entfaltet sich dem Leser, durch Armands zurückliegende Erlebnisse und den hierauf beruhenden Gedankengängen ein gesamter Lebensweg, der am Ende mit einem unerwarteten Ausgang aufwartet. Ein Buch über das Alterwerden, Träume, Erotik, Moral und geistige Gefangenschaft.
Einige der besten Zeilen:
-Wartete sie womöglich auf die Liebe oder erholte sie sich von einer?
-Was sollte aus einer Begegnung zwischem einem Leben, dass zu Ende geht ,und einem, das beginnt, denn auch erwachsen? Mißverständnis, Illusion, Mitleid.
-Im selben Moment, als Benjamin zum Höhepunkt kam, kicherte sie in sich hinein, sie mußte an das Ketchup denken. Er merkte es nicht.
-Wie soll man einem jungen Mädchen sagen, dass man, nachdem man studiert, gearbeitet, geheiratet und Kinder gezeugt hat, auf einmal allein dasteht, außerhalb der Gesellschaft, ohne Illusionen, umgeben von Büchern und erinnerungsschweren, alten Möbeln, die langmütig darauf warten, dass man stirbt, um schließlich anderen Leben in Stummheit beigestellt zu werden, bis eines Tages einer so klug ist, sie als Voyeure zu begreifen und zu verbrennen.
-Was ich Ihnen mit anderen Worten sagen will, ist, dass die BücherIhnen keinerlei Nutzen bringen, wenn Sie nicht selbst klare Vorstellungen im Kopf haben, zumindest eine Idee davon.
-Es gibt nichts Traurigeres als leere Kleiderbügel, da fehlt einem der andere nur noch mehr.
Francoise Dorner hat eine nachdenklich stimmende Ode an das Einsamkeitsempfinden, wie gleichsam die unterschwellige Kritik an Lebensplänen und festengefahrenen Lebensansichten, verfasst.
Ein psychologischer, wie physischer Roman von Zartheit.
138 Seiten / Diogenes Verlag / 16,90 Euro
Die letzte Liebe des Monsieur Armand
In ihrem zweiten Buch, erzählt ,die 1949 in Paris geborene, frühere Schauspielerin und Autorin Francoise Dorner eine langsame Geschichte des Alters und des Todes.
Armand Leclair, designierter Philosophieprofessor und Witwer begegnet in einem Bus der zwanzigjährigen Frau Pauline.
Ohne zu wissen auf welche Art oder welchem Umsand dieser Bezug entspringt, wird er von ihr angezogen.
Anhand dieser Begegnungen entsteht der Impuls, auf sein Leben, welches in seinem Kopf starr zu stehen scheint, zurückzublicken. Ähnlich wie in Phillip Roth´s Roman ""Jedermann" entfaltet sich dem Leser, durch Armands zurückliegende Erlebnisse und den hierauf beruhenden Gedankengängen ein gesamter Lebensweg, der am Ende mit einem unerwarteten Ausgang aufwartet. Ein Buch über das Alterwerden, Träume, Erotik, Moral und geistige Gefangenschaft.
Einige der besten Zeilen:
-Wartete sie womöglich auf die Liebe oder erholte sie sich von einer?
-Was sollte aus einer Begegnung zwischem einem Leben, dass zu Ende geht ,und einem, das beginnt, denn auch erwachsen? Mißverständnis, Illusion, Mitleid.
-Im selben Moment, als Benjamin zum Höhepunkt kam, kicherte sie in sich hinein, sie mußte an das Ketchup denken. Er merkte es nicht.
-Wie soll man einem jungen Mädchen sagen, dass man, nachdem man studiert, gearbeitet, geheiratet und Kinder gezeugt hat, auf einmal allein dasteht, außerhalb der Gesellschaft, ohne Illusionen, umgeben von Büchern und erinnerungsschweren, alten Möbeln, die langmütig darauf warten, dass man stirbt, um schließlich anderen Leben in Stummheit beigestellt zu werden, bis eines Tages einer so klug ist, sie als Voyeure zu begreifen und zu verbrennen.
-Was ich Ihnen mit anderen Worten sagen will, ist, dass die BücherIhnen keinerlei Nutzen bringen, wenn Sie nicht selbst klare Vorstellungen im Kopf haben, zumindest eine Idee davon.
-Es gibt nichts Traurigeres als leere Kleiderbügel, da fehlt einem der andere nur noch mehr.
Francoise Dorner hat eine nachdenklich stimmende Ode an das Einsamkeitsempfinden, wie gleichsam die unterschwellige Kritik an Lebensplänen und festengefahrenen Lebensansichten, verfasst.
Ein psychologischer, wie physischer Roman von Zartheit.
138 Seiten / Diogenes Verlag / 16,90 Euro
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