Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 52
Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, die ich in der jeweiligen Woche las.
Die 1971 in Stockholm geborne Journalistin Johanna Adorjan hat ihren ersten Roman verfasst.
Es ist die Geschichte dreier Menschen. Einem Paar und ihrer Enkelin, die sich auf die Spuren ihrer eigenen Familiengeschichte begibt, um verstehen zu können. Ein Buch der leisen Zwischentöne mit viel Sensibilität und Trauer.
Einige der besten Zeilen:
- Er weiß, was für ein Tag es ist. Es muss ihm nicht erst einfallen, er wusste es auch im Schlaf.
- Mir hat er als Kind Plattfüße attestiert, aber so nett, dass ich dachte, das sei ein Kompliment.
- „Meine Frau hat Beine wie eine Gazelle“, sagte er beispielsweise und fügte nach einer kurzen Pause hinzu – „schlank und behaart“.
- Beweise mir, dass ich doch liebenswert bin, dann werde ich für immer bei Dir sein, ich werde Dir folgen bis in den Tod.
- Mein Großvater trat nie offiziell aus dem Judentum aus, wobei auch nicht hinreichend geklärt ist, von höchsten Stellen nicht, ob das überhaupt geht. Und wenn, ob das auch vor einem selber gilt.
- ...da ist die Erinnerung manchmal so höflich, aus lauter Rücksicht alles auf der Stelle wieder zu löschen.
- „Gekühlt mindestens haltbar bis Januar 1992“ steht drauf. Bis nächstes Jahr also. Das findet sie eine tröstliche Vorstellung. Die Welt würde sich weiterdrehen.
- S. 178
Eine exklusive Liebe ist ein aufwühlendes Buch, dass vordergründig mit Knalleffekten wie Konzentrationslagern und Selbstmord spielt, zwischen den Zeilen jedoch viel mehr bereit hält.
Nichts für sensible Gemüter.
192 Seiten, Luchterhand Verlag, 17, 95 Euro
Die 1971 in Stockholm geborne Journalistin Johanna Adorjan hat ihren ersten Roman verfasst.
Es ist die Geschichte dreier Menschen. Einem Paar und ihrer Enkelin, die sich auf die Spuren ihrer eigenen Familiengeschichte begibt, um verstehen zu können. Ein Buch der leisen Zwischentöne mit viel Sensibilität und Trauer.
Einige der besten Zeilen:
- Er weiß, was für ein Tag es ist. Es muss ihm nicht erst einfallen, er wusste es auch im Schlaf.
- Mir hat er als Kind Plattfüße attestiert, aber so nett, dass ich dachte, das sei ein Kompliment.
- „Meine Frau hat Beine wie eine Gazelle“, sagte er beispielsweise und fügte nach einer kurzen Pause hinzu – „schlank und behaart“.
- Beweise mir, dass ich doch liebenswert bin, dann werde ich für immer bei Dir sein, ich werde Dir folgen bis in den Tod.
- Mein Großvater trat nie offiziell aus dem Judentum aus, wobei auch nicht hinreichend geklärt ist, von höchsten Stellen nicht, ob das überhaupt geht. Und wenn, ob das auch vor einem selber gilt.
- ...da ist die Erinnerung manchmal so höflich, aus lauter Rücksicht alles auf der Stelle wieder zu löschen.
- „Gekühlt mindestens haltbar bis Januar 1992“ steht drauf. Bis nächstes Jahr also. Das findet sie eine tröstliche Vorstellung. Die Welt würde sich weiterdrehen.
- S. 178
Eine exklusive Liebe ist ein aufwühlendes Buch, dass vordergründig mit Knalleffekten wie Konzentrationslagern und Selbstmord spielt, zwischen den Zeilen jedoch viel mehr bereit hält.
Nichts für sensible Gemüter.
192 Seiten, Luchterhand Verlag, 17, 95 Euro
Labels: Eine exklusive Liebe, Johanna Adorjan, Rezension.
<< Home