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Montag, Dezember 29, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 43

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Die Einsamkeit des Langstreckenläufers

Alan Sillitoe, 1928 in Nottingham geboren, gilt als Meister der Beschreibung des Klassenkampfes.
Im Jahre 1959 hat er hierzu die Paradekurzgeschichte geliefert. In „Die Einsamkeit des Langstreckenläufers“ wird die gesellschaftliche Differenz anhand der inneren Auflehnung, der Zerrissenheit und des Dranges seine eigene Ehrlichkeit zu finden, dargestellt.

Einige der besten Zeilen:
- Die sind schlau und ich bin schlau. Wenn wir dieselben Ideen hätten, kämen wir glänzend miteinander aus, aber die stimmen nicht mit uns überein, und wir stimmen nicht mit ihnen überein, so ist es nun mal und so wird´s auch immer bleiben. Eins steht fest: Wir sind alle schlau, und deshalb können wir einander nicht leiden.
- ..besessen wie ein kastrierter junger Hahn, und ich zerkratze mich vollkommen und laß mich beinah gehen, aber nicht ganz.
- S.69
- ...man brauche nicht viel Grips, um vorauszusagen, wie ein Leben enden wird, wenn es erst mal richtig losgegangen ist.
- ..und das beweist eben, dass man nie weiss, was in einem andren vorgeht, wenn man nicht selber über Dinge nachdenkt.
- (wie ein blutendes Meerschweinchen tobte er über sie)

Alan Sillitoes kurzes Buch ist brachial, individuell und doch versöhnlich.

Das Buch wurde 1962 von Tony Richardson verfilmt.

Übersetzt von Günther Klotz

88 Seiten, Diogenes Verlag, 7,90 Euro.

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