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Freitag, Dezember 05, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 40

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Der weisse Tiger

Der vierunddreissigjährige indische Schrifsteller Aravind Adiga hat mit seinem Debütroman eine Geschichte verfasst in die man eintaucht, aber auch gezwungen ist aufzutauchen, um der Realität ins Auge zu blicken.
Der ehemalige Fahrer Balram schreibt zahlreiche, ineinandergreifende Emails an den chinesischen Premierminister, in denen er nicht nur sich, sondern auch sein Land, wie seine Landsleute erklärt. Hier trifft Stolz auf Religion, Liebe auf Verstand und Geld auf Anpassungsfähigkeit.

Einige der besten Zeilen:
- Die länglichen Schießscharten wurden bei Sonnenaufgang zu rosarot brennenden Strichen, bei Sonnenuntergang leuchteten sie golden, der blaue Himmel lachte durch die Schlitze und der Mond schien auf die gezackte Brüstung; die Affen tobten wild auf den Mauern entlang, kreischten und sprangen einander an, als wären sie die wiedergeborenen Seelen toter Krieger, die ihre letzte Schlacht noch einmal kämpften.
- Ich bin kein orgineller Denker, aber ein orgineller Zuhörer.
- Wenn man einen ermordet, fühlt man sich für dessen Leben verantwortlich – betrachtet es vielleicht sogar als sein eigenes.
- S.225
- Lass Tiere wie Tiere leben und Menschen wie Menschen. Das ist meine Lebensphilosophie in einem Satz zusammengefasst.
- ..und gestatten Sie, dass ich mich auf den Boden setzte und dem Ventilator zusehe, wie er das Licht des Kronleuchters zerhackt.
- Das Licht und die Finsternis fließen beide nach Dehli.

„Der weisse Tiger“ ist ein kraftvolles, erschreckendes, rechtfertigendes und politisches Buch.
Das Werk wurde dieses Jahr mit dem „Booker Prize“ ausgezeichnet und ist in 16 Ländern erschienen.
Beck Verlag; 319 Seiten, 19,90 Euro

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