Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 9
Jede Woche stelle ich Euch Bücher, welche ich in der jeweiligen Woche gelesen habe, vor. Heute: Froschkönig
In seinem zweiten Roman ,nach "Goodbye, Lemon" (noch nicht ins Deutsche übersetzt), erzählt der 1971 in Louisville geborene Dozent und Autor Adam Davies die Geschichte des Verlagsangestellten und Antihelden Harry.
Beeits zu Beginn des Buches scheint es, als ob sich in den Zeilen eine Mischung aus Phillip Djians Werken mit Bret Easton Ellis Romanen vereinigt, woraus diese tragisch-komische Beziehungsgeschichte entstanden ist.
Ein, nicht mehr ganz junger New Yorker Weltverneiner, der Don Quijote-gleich ,im Grunde in all seinen Handlungen den Kampf ,alleinig mit sich selbst, ausficht. Reize und Beziehungsprobleme verhüllen die Sicht des Protagonisten auf das Wesentliche, während für Harry die Flucht zum Stilmittel seiner Lebensführung wird.
Einige der besten Zeilen:
- Es ist dunkel, alle schweigen. In solchen Augenblicken kann man nur an sich selbst denken, an nichts anderes.
- ...mit der Ballettänzerin, die so nett war, dass ihre eigene Persönlichkeit dahinter verschwand.
- Sie fehlt mir (die Unterhose). Ich habe sie immer noch nicht zurück. Sie fehlt mir. Auf der Unterhose war ein Bild der Muppet-Figur Das Tier, und darunter stand die Textzeile Tier will Frau haben.
- Die Luft wird zur Nachtluft - kühler, reumütig.
- Etwas später wird mir klar, wie sie mich vor ihrer Flucht genannt hat; einen blöden Scheiß-Stimpson. Es ist das von mir ausgedachte Wort, das, wie ich ihr einmal im Suff gesagt hatte "Riesenarschloch" bedeutet und mein zweiter Vorname.
- Mich juckt es. Meine Kopfhaut zieht sich über dem Schädel zusammen. Mein Arschloch zuckt nervös, wie die Nase eines Kaninchens, was bewirkt, dass ich mich auf meinem Stuhl winde.
- S.206
- Zurück an der Bar, bestelle ich noch eins. Und noch eins. Und danach noch eins. Ich habe vor, so lange zu trinken, bis ich nichts mehr fühle. Doch das klappt so nicht. Ich fühle einfach immer weiter.
- Dieses erbärmliche kleine New Age/Kenny G/Greenpeace/getönte Sonnenbrillen tragende/koffein-frei Sojamilch-Latte-Cappuccino/Musikzeitschriften lesende/Yanni hörende/vom-Mars-und-Venus-Arschloch! Wie konntest Du nur? Mit mir solltest Du zusammen sein! Mir mir mir mir mir mir.
- Wie werden erwachsene Männer Freunde, ohne auf schmutzige Witze, Alkohol, einem Wettlauf zum Zähneputzen oder einen Wettbewerb, wer mehr coole Wörter kennt, zurückgreifen zu müssen?
Dieser amerikanische Autor schrieb mit "Froschkönig" ,für mich, einen der besten New Yorker Romane seit langer Zeit, welcher mir darüber hinaus am Ende sogar eine Träne abrang.
(Das Buch wird gerade, basierend auf einem Drehbuch des ,von mir sehr geschätzten Bret Easton Ellis, unter der Regie von Darren Starr (Sex & the city) verfilmt.)
384 Seiten / Diogenes Verlag / 19,90 Euro
In seinem zweiten Roman ,nach "Goodbye, Lemon" (noch nicht ins Deutsche übersetzt), erzählt der 1971 in Louisville geborene Dozent und Autor Adam Davies die Geschichte des Verlagsangestellten und Antihelden Harry.
Beeits zu Beginn des Buches scheint es, als ob sich in den Zeilen eine Mischung aus Phillip Djians Werken mit Bret Easton Ellis Romanen vereinigt, woraus diese tragisch-komische Beziehungsgeschichte entstanden ist.
Ein, nicht mehr ganz junger New Yorker Weltverneiner, der Don Quijote-gleich ,im Grunde in all seinen Handlungen den Kampf ,alleinig mit sich selbst, ausficht. Reize und Beziehungsprobleme verhüllen die Sicht des Protagonisten auf das Wesentliche, während für Harry die Flucht zum Stilmittel seiner Lebensführung wird.
Einige der besten Zeilen:
- Es ist dunkel, alle schweigen. In solchen Augenblicken kann man nur an sich selbst denken, an nichts anderes.
- ...mit der Ballettänzerin, die so nett war, dass ihre eigene Persönlichkeit dahinter verschwand.
- Sie fehlt mir (die Unterhose). Ich habe sie immer noch nicht zurück. Sie fehlt mir. Auf der Unterhose war ein Bild der Muppet-Figur Das Tier, und darunter stand die Textzeile Tier will Frau haben.
- Die Luft wird zur Nachtluft - kühler, reumütig.
- Etwas später wird mir klar, wie sie mich vor ihrer Flucht genannt hat; einen blöden Scheiß-Stimpson. Es ist das von mir ausgedachte Wort, das, wie ich ihr einmal im Suff gesagt hatte "Riesenarschloch" bedeutet und mein zweiter Vorname.
- Mich juckt es. Meine Kopfhaut zieht sich über dem Schädel zusammen. Mein Arschloch zuckt nervös, wie die Nase eines Kaninchens, was bewirkt, dass ich mich auf meinem Stuhl winde.
- S.206
- Zurück an der Bar, bestelle ich noch eins. Und noch eins. Und danach noch eins. Ich habe vor, so lange zu trinken, bis ich nichts mehr fühle. Doch das klappt so nicht. Ich fühle einfach immer weiter.
- Dieses erbärmliche kleine New Age/Kenny G/Greenpeace/getönte Sonnenbrillen tragende/koffein-frei Sojamilch-Latte-Cappuccino/Musikzeitschriften lesende/Yanni hörende/vom-Mars-und-Venus-Arschloch! Wie konntest Du nur? Mit mir solltest Du zusammen sein! Mir mir mir mir mir mir.
- Wie werden erwachsene Männer Freunde, ohne auf schmutzige Witze, Alkohol, einem Wettlauf zum Zähneputzen oder einen Wettbewerb, wer mehr coole Wörter kennt, zurückgreifen zu müssen?
Dieser amerikanische Autor schrieb mit "Froschkönig" ,für mich, einen der besten New Yorker Romane seit langer Zeit, welcher mir darüber hinaus am Ende sogar eine Träne abrang.
(Das Buch wird gerade, basierend auf einem Drehbuch des ,von mir sehr geschätzten Bret Easton Ellis, unter der Regie von Darren Starr (Sex & the city) verfilmt.)
384 Seiten / Diogenes Verlag / 19,90 Euro
Labels: Adam Davies, Froschkönig, rezension
<< Home