Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 82
Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, die ich in der jeweiligen Woche gelesen habe.
Heute: Die Demütigung
Wie jedes Jahr so auch in diesem: Der Neue Philip Roth. Warum Paul Auster und er ihre Bücher seit Jahren in Seitenzahlen begrenzen, darf nur gemutmaßt werden, ist aber letztendlich bei Philip Roth ganz egal. Was er abliefert ist durchweg hohe Kunst. In seinem neuen Werk geht es um das Aufflammen von Liebe und Leidenschaft zwischen einem depressiven Schauspieler hohen Alters und einer vierzigjährigen Frau, die jener bereits Aufwachsen sah. Ein Buch voller Verstörtheit, unausgesprochener Gedanken und Hilfeschreie.
Einige der besten Zeilen:
- ; es gab die alte Anekdote von dem Schauspieler, der immer trank, bevor er auf die Bühne ging, und als man ihm sagte, das dürfe er nicht, erwiderte: „Was soll ich da ganz alleine rausgehen?“
- Er sah sich als James Tyrone auf die Bühne treten, und das Publikum brach in schallendes Gelächter aus. So nackt waren seine Angst und Sorge.
- Es war, wie er schließlich erfuhr, schon eine Weile her, seit sie gekriegt hatte, was sie wollte, anstatt sich mit der grotesken Umkehrung der Reihenfolge zufriedenzugeben und zu nehmen, was sie kriegen konnte.
- „Seien sie gewarnt Mr. Famous: Sie ist begehrenswert, sie ist wagemutig, und sie ist absolut rücksichtslos, absolut kaltherzig, unvergleichlich selbstsüchtig und vollkommen amoralisch.“
- Für die Fehler war allein er verantwortlich, ebenso wie für seine verwirrende Biographie, auf die er aufgespießt war wie auf einem Pfahl.
Abermals ist Philip Roth ein großer Wurf gelungen, auch wenn oder gerade weil dieses Werk sicherlich kein Wohlgefühl auszulösen vermag.
Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren
138 Seiten, Hanser Verlag, 15, 90 Euro.
Heute: Die Demütigung
Wie jedes Jahr so auch in diesem: Der Neue Philip Roth. Warum Paul Auster und er ihre Bücher seit Jahren in Seitenzahlen begrenzen, darf nur gemutmaßt werden, ist aber letztendlich bei Philip Roth ganz egal. Was er abliefert ist durchweg hohe Kunst. In seinem neuen Werk geht es um das Aufflammen von Liebe und Leidenschaft zwischen einem depressiven Schauspieler hohen Alters und einer vierzigjährigen Frau, die jener bereits Aufwachsen sah. Ein Buch voller Verstörtheit, unausgesprochener Gedanken und Hilfeschreie.
Einige der besten Zeilen:
- ; es gab die alte Anekdote von dem Schauspieler, der immer trank, bevor er auf die Bühne ging, und als man ihm sagte, das dürfe er nicht, erwiderte: „Was soll ich da ganz alleine rausgehen?“
- Er sah sich als James Tyrone auf die Bühne treten, und das Publikum brach in schallendes Gelächter aus. So nackt waren seine Angst und Sorge.
- Es war, wie er schließlich erfuhr, schon eine Weile her, seit sie gekriegt hatte, was sie wollte, anstatt sich mit der grotesken Umkehrung der Reihenfolge zufriedenzugeben und zu nehmen, was sie kriegen konnte.
- „Seien sie gewarnt Mr. Famous: Sie ist begehrenswert, sie ist wagemutig, und sie ist absolut rücksichtslos, absolut kaltherzig, unvergleichlich selbstsüchtig und vollkommen amoralisch.“
- Für die Fehler war allein er verantwortlich, ebenso wie für seine verwirrende Biographie, auf die er aufgespießt war wie auf einem Pfahl.
Abermals ist Philip Roth ein großer Wurf gelungen, auch wenn oder gerade weil dieses Werk sicherlich kein Wohlgefühl auszulösen vermag.
Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren
138 Seiten, Hanser Verlag, 15, 90 Euro.
Labels: Die Demütigung, Philip Roth, Rezension.
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