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Montag, Oktober 20, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 33

Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, die ich in der der jeweiligen Woche las.
Heute: Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen

Nokolai Gogol lebte von 1809 bis 1852. Er starb nachdem er sich bei attestierter Schizophrenie aufgrund des Todes seiner Schwester selbst zu Tode hungerte. Gogol war Geschichtsprofessor und ukrainischer Schriftsteller. Die Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen enthalten vier kurze Erzählungen. Neben dem Newski Prospekt, der Beschreibung des Treibens auf der belebtesten Strassen der Ukraine, die Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen, für mich die beste Erzählung dieses Buches. Es ist die unerhörte Geschichte eines Angestellten, der sich auflehnt.

Einige der besten Zeilen:
- Wenn ich einen feinen Frack nach der neuesten Mode anziehe und mir eine Krawatte umbinde, wie du eine trägst, so reichst du nicht an meine Schuhsohle heran. Ich habe bloß keine Mittel, das ist mein Unglück.
- Der Mond wird ja bekanntlich in Hamburg gemacht, und zwar sehr schlecht.
- Ich habe schon längst vermutet, dass der Hund viel klüger ist als der Mensch; ich bin sogar überzeugt, dass er zu sprechen versteht und es nur aus Trotz nicht tut.

Das Buch "Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen" ist systemkritisch, blumig, überaus sprachgewandt und bisweilen irrsinnig.
Das Hörbuch vom Sprechtheater Zürich soll auch zu empfehlen sein.

Insel Verlag, 182 Seiten, 8,50 Euro.

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