Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 91
Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, die ich in der jeweiligen Woche gelesen habe.
Heute: Der Jesus vom Sexshop
Helge Timmerberg, 1952 in Dorfitter geboren, ist Kolumnist, Schriftsteller, spätestens seit „Kinder fressen keine Jogis“ oder „Der Schneekönig“ bekannt und ein lustig abgedrehter Hund, wenn man das sagen darf.
In seinen neuen Reiseberichten ,mit dem mir etwas zu reißerischen Titel „Der Jesus vom Sexshop“, macht er nicht nur Lust auf ferne Länder, sondern unterhält wie gewohnt bestens.
Diesmal beschreibt er Erlebnisse in Havanna, Paris, Indien, Tel Aviv, Belgrad, Brasilien oder Nordkorea, um nur einige zu nennen.
Einige der besten Zeilen:
- Van Morrison hatte gerade „Moondance“ veröffentlicht, und Jimi Hendrix war vor drei Monaten gestorben. Mit ihm starb das Jahr.
- Flamenco ist die Seide, mit der man zerrissene Herzen näht.
- Augen sind die Fenster zur Seele, und ihre schienen schwer manipuliert.
- Ideen wollen verwirklicht werden. Das ist ihre Natur. Werden sie nicht umgesetzt verwandeln sie sich in Träume.
- Als wir Rum hatten, sah die Welt vollständiger aus.
- Wonach muss ein Schreiber trachten, damit der Nobelpreis sein Trostpflaster wird?
- Nichts, außer der Liebe kann das Gesetz außer Kraft setzen, aber Liebe ist nun mal ein ganz und gar unorganisierbares Phänomen.
- Die gesamte Wien-Geschichte S. 275
- Und Eitelkeit ist auch eine Schwäche. Weil leicht zu manipulieren. Doch: Niemand ist eitel ohne Grund.
- ....aber alles Geschriebene würde zur Not in einen einzigen und nicht mal langen Satz passen, der die siebziger Jahre erklärt und hundertprozentig stimmt: Sechs Hippies waren schwächer als vier Mohammedaner.
Packend, witzig, abgründig, sprachgewaltig. Darüber hinaus ist das Buch überaus informativ, da fast an jeden Ort Erfahrungen aus verschiedenen Jahrzehnten gegenübergestellt werden.
Lesen!
301 Seiten, Rowohlt Berlin, 18,95 Euro.
Heute: Der Jesus vom Sexshop
Helge Timmerberg, 1952 in Dorfitter geboren, ist Kolumnist, Schriftsteller, spätestens seit „Kinder fressen keine Jogis“ oder „Der Schneekönig“ bekannt und ein lustig abgedrehter Hund, wenn man das sagen darf.
In seinen neuen Reiseberichten ,mit dem mir etwas zu reißerischen Titel „Der Jesus vom Sexshop“, macht er nicht nur Lust auf ferne Länder, sondern unterhält wie gewohnt bestens.
Diesmal beschreibt er Erlebnisse in Havanna, Paris, Indien, Tel Aviv, Belgrad, Brasilien oder Nordkorea, um nur einige zu nennen.
Einige der besten Zeilen:
- Van Morrison hatte gerade „Moondance“ veröffentlicht, und Jimi Hendrix war vor drei Monaten gestorben. Mit ihm starb das Jahr.
- Flamenco ist die Seide, mit der man zerrissene Herzen näht.
- Augen sind die Fenster zur Seele, und ihre schienen schwer manipuliert.
- Ideen wollen verwirklicht werden. Das ist ihre Natur. Werden sie nicht umgesetzt verwandeln sie sich in Träume.
- Als wir Rum hatten, sah die Welt vollständiger aus.
- Wonach muss ein Schreiber trachten, damit der Nobelpreis sein Trostpflaster wird?
- Nichts, außer der Liebe kann das Gesetz außer Kraft setzen, aber Liebe ist nun mal ein ganz und gar unorganisierbares Phänomen.
- Die gesamte Wien-Geschichte S. 275
- Und Eitelkeit ist auch eine Schwäche. Weil leicht zu manipulieren. Doch: Niemand ist eitel ohne Grund.
- ....aber alles Geschriebene würde zur Not in einen einzigen und nicht mal langen Satz passen, der die siebziger Jahre erklärt und hundertprozentig stimmt: Sechs Hippies waren schwächer als vier Mohammedaner.
Packend, witzig, abgründig, sprachgewaltig. Darüber hinaus ist das Buch überaus informativ, da fast an jeden Ort Erfahrungen aus verschiedenen Jahrzehnten gegenübergestellt werden.
Lesen!
301 Seiten, Rowohlt Berlin, 18,95 Euro.
Labels: Der Jesus vom Sexshop, Helge Timmerberg, rezension
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