Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 69
Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Bei den wilden Kerlen.
Seit seinem Debütroman „Ein herzzreißendes Werk von umwerfender Genialität" ist er Nilz Bokelbergs Lieblingsschriftsteller. Ohne Zweifel zählt der 1971 geborene Dave Eggers zu den besten amerikanischen Schriftstellern seiner Generation. Im Jahre 2003 beteiligte er sich auf Anregung von Regisseur Spike Jonze am Abfassen eines Drehbuches, das auf den Kinderbuchklassiker “Wo die wilden Kerle wohnen“ basiert.
2008 werden die beiden fertig. 2009 kommt der Film in die Kinos. Wo die wilden Kerle wohnen ist somit mehr oder minder das Buch zum Film.
- Max war enttäuscht von ihr. Mädchen waren solche Mädchen.
- Sein Herz hatte sich anscheinend gespalten, war nach Norden gewandert und schlug ihm jetzt in beiden Ohren.
- Hin und wieder hatte Max das Gefühl, dass sich seine Gedanken ordnen ließen, dass sie in einer Reihe aufgestellt und gezählt und dazu gebracht werden konnten, sich gut zu benehmen.......Aber es gab andere Zeiten, andere Tage, eigentlich die meißten Tage, da reihten sich seine Gedanken nicht hintereinander auf. Tage, an denen er verschiedenen Erinnerungen und Launen hinterherjagte, während sie von ihm wegsprangen und Haken schlugen, sich im Dickicht seines Kopfes versteckten.
- Langes Schweigen trat ein. Max fragte sich, ob er sagen sollte, dass es ihm leid tat, denn das tat es. Aber er konnte die Worte Es tut mir leid nicht finden. Ihm fielen nur solche Worte ein wie Ich will unter meinem Bett leben und Bitte nimm mich zurück und Hilfe.
- Es war ein stiller Abend und er wollte ihn mit seiner eigenen Stimme aufschlitzen.
- Der Bulle trug Max durch den Wald, während alle jauchzten und tanzten, und zwar auf ein e ausgesprochen unschöne – Sabber und Schleim sprühten in alle Richtungen – aber auch festliche Art.
- Überall lagen Trümmer herum, wie eine Landschaft nach einem Erdbeben, und Max fühlte sich ganz wie zuhause.
- Wieder griff Max in den dunklen Samt seines Gehirns und fand etwas. War es ein Juwel? Er wusste es nicht genau.
- Wir wollen was, wir wollen. Wir wollen alles, was wir wollen.
- Die Stille war tiefgreifend. Max Untertanen waren so unterwältigt, dass sie sich jedes Wort sparen konnten.
- Wenn er aus seiner eigenen Haut herausgekonnt hätte, er hätte nicht gezögert.
Eggers hat wunderbares vollbracht. Er hat einem Kultkinderbuch nicht nur neues Leben eingehaucht, nein, er haucht den wilden Kerlen die Leben ein, die sie seit Jahrzehnten verdient haben und zollt dem Original nebenbei mehr als Respekt. Das Buch ist nicht nur an einigen Stellen anders, nein, es ist einfach besser als der Film.
240 Seiten; Kiepenheuer & Witsch Verlag; 18,95 Euro.
Heute: Bei den wilden Kerlen.
Seit seinem Debütroman „Ein herzzreißendes Werk von umwerfender Genialität" ist er Nilz Bokelbergs Lieblingsschriftsteller. Ohne Zweifel zählt der 1971 geborene Dave Eggers zu den besten amerikanischen Schriftstellern seiner Generation. Im Jahre 2003 beteiligte er sich auf Anregung von Regisseur Spike Jonze am Abfassen eines Drehbuches, das auf den Kinderbuchklassiker “Wo die wilden Kerle wohnen“ basiert.
2008 werden die beiden fertig. 2009 kommt der Film in die Kinos. Wo die wilden Kerle wohnen ist somit mehr oder minder das Buch zum Film.
- Max war enttäuscht von ihr. Mädchen waren solche Mädchen.
- Sein Herz hatte sich anscheinend gespalten, war nach Norden gewandert und schlug ihm jetzt in beiden Ohren.
- Hin und wieder hatte Max das Gefühl, dass sich seine Gedanken ordnen ließen, dass sie in einer Reihe aufgestellt und gezählt und dazu gebracht werden konnten, sich gut zu benehmen.......Aber es gab andere Zeiten, andere Tage, eigentlich die meißten Tage, da reihten sich seine Gedanken nicht hintereinander auf. Tage, an denen er verschiedenen Erinnerungen und Launen hinterherjagte, während sie von ihm wegsprangen und Haken schlugen, sich im Dickicht seines Kopfes versteckten.
- Langes Schweigen trat ein. Max fragte sich, ob er sagen sollte, dass es ihm leid tat, denn das tat es. Aber er konnte die Worte Es tut mir leid nicht finden. Ihm fielen nur solche Worte ein wie Ich will unter meinem Bett leben und Bitte nimm mich zurück und Hilfe.
- Es war ein stiller Abend und er wollte ihn mit seiner eigenen Stimme aufschlitzen.
- Der Bulle trug Max durch den Wald, während alle jauchzten und tanzten, und zwar auf ein e ausgesprochen unschöne – Sabber und Schleim sprühten in alle Richtungen – aber auch festliche Art.
- Überall lagen Trümmer herum, wie eine Landschaft nach einem Erdbeben, und Max fühlte sich ganz wie zuhause.
- Wieder griff Max in den dunklen Samt seines Gehirns und fand etwas. War es ein Juwel? Er wusste es nicht genau.
- Wir wollen was, wir wollen. Wir wollen alles, was wir wollen.
- Die Stille war tiefgreifend. Max Untertanen waren so unterwältigt, dass sie sich jedes Wort sparen konnten.
- Wenn er aus seiner eigenen Haut herausgekonnt hätte, er hätte nicht gezögert.
Eggers hat wunderbares vollbracht. Er hat einem Kultkinderbuch nicht nur neues Leben eingehaucht, nein, er haucht den wilden Kerlen die Leben ein, die sie seit Jahrzehnten verdient haben und zollt dem Original nebenbei mehr als Respekt. Das Buch ist nicht nur an einigen Stellen anders, nein, es ist einfach besser als der Film.
240 Seiten; Kiepenheuer & Witsch Verlag; 18,95 Euro.
Labels: Bei den wilden Kerlen, Dave Eggers, rezension
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