Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 46
Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Malina
Die 1973 verstorbene Ingeborg Bachmann ist bis heute nicht nur aufgrund des nach ihr benannten Literaturpreises in aller Ohren. Sie gilt als eine der herausragensten Lyrikerinnen und Schriftstellerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts. In „Malina“ dem ersten und leider einzigen Teil ihrer Todesarten-Trilogie ist ihre Protagonistin zerrissen. Zerrissen zwischen Ivan und Malina, zwischen drei Männern, zwischen dem jetzt, dem früher und dem dann oder zwischen Gedanken und Realität. Ein Leben in Träumen, Dialogen und schreienden Monologen.
Einige der besten Zeilen:
- ...und manchmal weiß man also doch, wann es angefangen hat, wie und wo, und welche Tränen zu weinen gewesen wären.
- Aber Washington und Moskau und Berlin sind bloß vorlaute Orte, die versuchen, sich wichtig zu machen.
- Seit ich diese Nummer wählen kann, nimmt mein Leben endlich keinen Verlauf mehr, ich gerate nicht mehr unter die Räder, ich komme in keine ausweglosen Schwierigkeiten, nicht mehr vorwärts und nicht vom eg aub, da ich den Atem anhalte, die Zeit aufhalte und telefoniere und rauche und warte.
- S. 47
- Warum gibt es keine Glücksmauer und warum keine Freudenmauer?
- S. 65
- Es war eine Woche ohne Injektionen von Wirklichkeit für mich.
- Ich habe den ganzen Nachmittag verloren
- Wir treiben keinen Handelsaustausch von Gefühlen, haben keine Machtpositionen, erwarten keine Waffenlieferung zur Unterstützung und Sicherung unserer Selbst.
- ..ich kann keine Schüsse hören, seit einem Fasching, seit einem Krieg, seit einem Film.
- S. 257
- Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.
- Manchmal bleibt mir die Stimme weg: Ich habe mir erlaubt, trotzdem zu leben.
- Natürlich haben mich Männer immer interessiert, aber eben deswegen, man muß sie ja nicht gleich mögen, die meisten habe ich überhaupt nicht gemocht, nur fasziniert haben sie mich immer....
Der tragischerweise einzige Roman der großen Lyrikerin „Malina“ ist ein Sturm, Atemlosigkeit, Schmerz und verwirrend. Ingeborg Bachmann ist Frauenliteratur, Literatur für Frauen oder einfach ein literarisches Muss.
S. 409 (mit Nachwort von Elfriede Jelinek); Suhrkamp ; 9 Euro.
Heute: Malina
Die 1973 verstorbene Ingeborg Bachmann ist bis heute nicht nur aufgrund des nach ihr benannten Literaturpreises in aller Ohren. Sie gilt als eine der herausragensten Lyrikerinnen und Schriftstellerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts. In „Malina“ dem ersten und leider einzigen Teil ihrer Todesarten-Trilogie ist ihre Protagonistin zerrissen. Zerrissen zwischen Ivan und Malina, zwischen drei Männern, zwischen dem jetzt, dem früher und dem dann oder zwischen Gedanken und Realität. Ein Leben in Träumen, Dialogen und schreienden Monologen.
Einige der besten Zeilen:
- ...und manchmal weiß man also doch, wann es angefangen hat, wie und wo, und welche Tränen zu weinen gewesen wären.
- Aber Washington und Moskau und Berlin sind bloß vorlaute Orte, die versuchen, sich wichtig zu machen.
- Seit ich diese Nummer wählen kann, nimmt mein Leben endlich keinen Verlauf mehr, ich gerate nicht mehr unter die Räder, ich komme in keine ausweglosen Schwierigkeiten, nicht mehr vorwärts und nicht vom eg aub, da ich den Atem anhalte, die Zeit aufhalte und telefoniere und rauche und warte.
- S. 47
- Warum gibt es keine Glücksmauer und warum keine Freudenmauer?
- S. 65
- Es war eine Woche ohne Injektionen von Wirklichkeit für mich.
- Ich habe den ganzen Nachmittag verloren
- Wir treiben keinen Handelsaustausch von Gefühlen, haben keine Machtpositionen, erwarten keine Waffenlieferung zur Unterstützung und Sicherung unserer Selbst.
- ..ich kann keine Schüsse hören, seit einem Fasching, seit einem Krieg, seit einem Film.
- S. 257
- Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.
- Manchmal bleibt mir die Stimme weg: Ich habe mir erlaubt, trotzdem zu leben.
- Natürlich haben mich Männer immer interessiert, aber eben deswegen, man muß sie ja nicht gleich mögen, die meisten habe ich überhaupt nicht gemocht, nur fasziniert haben sie mich immer....
Der tragischerweise einzige Roman der großen Lyrikerin „Malina“ ist ein Sturm, Atemlosigkeit, Schmerz und verwirrend. Ingeborg Bachmann ist Frauenliteratur, Literatur für Frauen oder einfach ein literarisches Muss.
S. 409 (mit Nachwort von Elfriede Jelinek); Suhrkamp ; 9 Euro.
Labels: Ingeborg Bachmann, Malina, rezension
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