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Freitag, Februar 17, 2006

Rest in Peace - Chris Penn


Letzten Mittwoch, als ich mich mit Nilz mal wieder unseren liebsten Sport ausübten, nämlich wunderbar Belangloses zu belachen, musste ich feststellen, dass auch ihm der Tod von Chris Penn noch nicht zu Ohren gekommen war. Grund genug hier einige Zeilen über einen wirklich begabten Schauspieler zu schreiben:

Am 10. October 1965 trafen zum ersten Mal die Lichtstrahlen des Sonnensytems in Los Angelos auf deine Netzhaut. Von der Schaupielerin Eileen und einem Fernsehregisseur Leo lerntest Du, wie auch dein fünf Jahre älterer Bruder Sean und Michael sowohl die ersten Schritte, als auch dich in der Welt zurechtzufinden. Ihr Geschwister wart es, deren Leidenschaft für die Profession der Eltern entfacht wurde und die im jugendlichen Alter bereits die ersten Gehverusche in der Welt des Films in Form von Super 8 Filmen machtet. Obwohl dein älterer Bruder Sean immer eine schützende Hand über Dich hielt, musstest Du Deinen Weg, raus aus seinem Schatten, in Hollywood allein gehen. Mit Bravour besuchtest Du im zarten Alter von zwölf Jahren das "Loft Studio" und wurdest von der Schauspiellehrerin Peggy Feury ausgebildet.
Schnell merktest Du, dass Gewalt eine zentrale Rolle für Dein Rollenprofil spielen sollte. Unvergessen Dein Zelluloiddebut in Coppolas "Rumble Fish". Der Erfolg gab Dir Recht und so brilliertest Du in Quentin Tarantinos "Reservoir Dogs" oder Abel Ferraras "Das Begräbnis", mal furchterregend cool, mal paranoid aufbrausend, als einer der besten Gangsterdarsteller des jüngeren US-Kinos.
Agression wurde Dein Stilprinzip.
Trotz Deines Starruhms berichten Freunde, daß Du immer normal geblieben bist und keine Schwierigkeiten gehabt hast, dich irgendwo an die Bar zu stellen und mit Fremden zu plaudern. In dieser Hinsicht bist Du das Gegenteil deines als etwas schwierig geltenden Bruders gewesen. Ein Filmkritiker beschrieb Chris Penn im vergangenen Jahr mit den Worten: „Genauso talentiert wie Sean - nur viel weniger großspurig".
Für Deine Darstellung des sexsüchtigen Swimming-Pool-Reinigers Jerry Kaiser in Robert Altmans stilprägendem Episodenfilm "Short Cuts" von 1993 erhieltest Du den Golden Globe.Für "Das Begräbnis" (1996) wurdest Du auf dem Filmfestival in Venedig mit dem "Volpi Cup" als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Du hast in unzähligen Filmen mitgewirkt wie True Romance, Magnolia, & Footloose (beste Comedyszene in einem Tanzfilm ever!).
Nun bist Du, als der große Schauspieler Chris Penn, im Alter von nur 40 Jahren in Deiner Wohnung in Santa Monica von uns gegangen. (Eine vorläufige Autopsie ergab die Todesursachen Dogen und körperliche Gebrechen)
Dein letzter Film „The Darwin Awards” (u.a Joseph Finnes, Wyona Ryder über einen Internetpreis für Leute, die durch eigene Dummheit ihren Tod herbeiführen, wurde in Deiner Abwesenheit bei Robert Redfords Sundance Film Festival uraufgeführt.
Wir werden Dich vermissen.