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Donnerstag, Januar 19, 2012

Zwischen 19 und 20


Bis hierher rauscht das Meer durch die Nacht,
eine kühle Brise,
über meine verschwitze Brust,
selbstverständlich glimmt die Zigarette,
Asche tropft brennend nach unten auf meine Haut,
und durch die Monotonie eines Deckenventilators falle ich ins Früher.

Ich bin immer von einem freien Willen
ausgegangen,
aber,
bin ich mir nicht mehr sicher.

Mit dem Wagen durch die leuchtende Münchner Nacht,
ein kühl, warmes, wie freihes Klima,
mit flitzenden Reflexionen der Straßenlaternen auf meiner Motorhaube,
die Gangschaltung klickt,
Reifen geben ein jähes Quietschen von sich,
und eine damalige Fahrt über die Franz-Joseph Strasse gereicht zur exakten Vergegenwärtigung der Neuziger Jahre.

Ich bin immer von einem freien Willen
ausgegangen,
aber,
bin ich mir nicht mehr sicher.

Mit einem dreittonigem Gong wird der Schultag beschlossen,
ein leichter Schweißgeruch,
an meiner Nase,
die Anderen stürzten aus dem Klassenzimmer,
meine Zähne geben ein hinterhältiges Knirschen von sich,
und durch die beschlagenen Fensterscheiben sehe ich mich inmitten des betonierten Pausenhofs stehen.

Ich bin immer von einem freien Willen
ausgegangen,
aber,
bin ich mir nicht mehr sicher.

Bis hierher rauscht das Meer durch die Nacht,
eine kühle Brise,
über meine verschwitze Brust,
die Zigarette ist aus,
ich wische die Aschekrümel von mir,
und die Monotonie des Deckenventilators lässt mich seufzen.