Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 59
Jede Woche stelle ich Euch Bücher vor, welche ich in der jeweiligen Woche las.
Heute: Bitterstoffe
Der 1970 in Lüneburg und heute in Berlin lebende Lyriker Florian Voß ist unter die Schriftsteller gegangen und das ist gut so. Sein Protagonist Felix hängt ein wenig seinen Träumen nach, hängt ein wenig der Kleinstadt nach und hängt ein wenig sich selbst nach. Kann unter diesen Voraussetzungen mit seiner damaligen Jugendliebe mehr werden?
Einige der besten Sätze:
- Die Verwandten liefen umher und frischten Erinnerungen auf.
- Mir träumte der Tod meines Großvaters in einem unterirdischen Kinosaal. Der Film war abgelaufen. Die Leinwand war weiss, ein Leichentuch. Die Füße des Helden steckten in Wollsocken.
- Sie führte ihr Selbstbewusstsein spazieren, ich schaute sie jeden Tag an.
- Wir waren zusammen durch die Nächte gestreunt auf der Suche nach Alkohol, Mädchen und Langeweile.
- ...ein leichter Kopfschmerz füllte den Hohlraum hinter meinen Augen.
- Hinter ihr summten die Omis über ihren Sahnetorten.
- In diesem Zimmer hatten Jesse, Georg und ich ganze Tage durchgekifft: holzige Glieder, Glut im Brustkorb, Echsenaugen.
- S. 46
- Ich wollte sagen: „Ich weiß nicht, ob das die beste Idee ist, was wir gerade vorhaben“, aber der Satz gehörte in einen anderen Film.
- Ein kraftloser, seifiger Schimmer auf dem Augenweiss.
Florian Voß, nicht umsonst mit diversen Stipendien versehen und nicht umsonst bei seinem ersten Roman vom Berliner Senat gefördert, zeigt das Große hinter dem Kleinen in glasklarer Sprache. Mehr davon.
123 Seiten, Rotbuch Verlag, 17, 40 Euro
Heute: Bitterstoffe
Der 1970 in Lüneburg und heute in Berlin lebende Lyriker Florian Voß ist unter die Schriftsteller gegangen und das ist gut so. Sein Protagonist Felix hängt ein wenig seinen Träumen nach, hängt ein wenig der Kleinstadt nach und hängt ein wenig sich selbst nach. Kann unter diesen Voraussetzungen mit seiner damaligen Jugendliebe mehr werden?
Einige der besten Sätze:
- Die Verwandten liefen umher und frischten Erinnerungen auf.
- Mir träumte der Tod meines Großvaters in einem unterirdischen Kinosaal. Der Film war abgelaufen. Die Leinwand war weiss, ein Leichentuch. Die Füße des Helden steckten in Wollsocken.
- Sie führte ihr Selbstbewusstsein spazieren, ich schaute sie jeden Tag an.
- Wir waren zusammen durch die Nächte gestreunt auf der Suche nach Alkohol, Mädchen und Langeweile.
- ...ein leichter Kopfschmerz füllte den Hohlraum hinter meinen Augen.
- Hinter ihr summten die Omis über ihren Sahnetorten.
- In diesem Zimmer hatten Jesse, Georg und ich ganze Tage durchgekifft: holzige Glieder, Glut im Brustkorb, Echsenaugen.
- S. 46
- Ich wollte sagen: „Ich weiß nicht, ob das die beste Idee ist, was wir gerade vorhaben“, aber der Satz gehörte in einen anderen Film.
- Ein kraftloser, seifiger Schimmer auf dem Augenweiss.
Florian Voß, nicht umsonst mit diversen Stipendien versehen und nicht umsonst bei seinem ersten Roman vom Berliner Senat gefördert, zeigt das Große hinter dem Kleinen in glasklarer Sprache. Mehr davon.
123 Seiten, Rotbuch Verlag, 17, 40 Euro
Labels: Bitterstoffe, Florian Voß, Rezension.
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